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Gasfabrik Kleinhüningen


Gasversorgung


1852 wurde die Strassenbeleuchtung in Basel von Öl auf Gas umgestellt. Ein privater Betrieb übernahm die städtische Gasversorgung. 1867 ging die beim St. Johannstor liegende Gasanstalt an den Staat über (Gesetz vom 23. Dezember 1867 über die Organisation des Beleuchtungswesens der Stadt Basel).

1875 wurde das Werk durch die Übernahme der Städtischen Wasserversorgung erweitert und seit 1877 unter einheitlicher Leitung betreut. Die Organisation und Verwaltung der Gas- und Wasserwerke Basel wurde durch das vom Grossen Rat am 8. Dezember 1879 erlassene Gas- und Wassergesetz geregelt. Die Leitung des neuen staatlichen Unternehmens blieb beim Sanitätsdepartement.
Um die Jahrhundertwende wurde das Gaswerk nach Kleinhüningen verlegt. 1972 stellte die Gasfabrik den Betrieb ein, als die Versorgung auf Erdgas umgestellt wurde. Aus dem Online Archiv Katalog des Staatsarchivs Basel-Stadt:

Gaskessel in Kleinhüningen


Aus einer Schilderung anlässlich eines Erzählcafé's am 3. Juli 2014 in Kleinhüningen:

Die grosse Gasfabrik in Kleinhüningen versorgte Basel mit dem Stadtgas. Die Kohle kam per Schiff nach Kleinhüningen, wurde dort auf Bahnwagen umgeladen und zur nahe gelegenen Gasfabrik gefahren. Dort wurde die Kohle wieder ausgeladen und gelagert. Sie diente der Herstellung von Stadtgas durch Vergasung der Kohle. Pro Schicht arbeiteten bis zu 3'000 Arbeiter, vorwiegend Italiener. Sie wohnten in einer Barackensiedlung direkt neben der Gasfabrik. Im Volksmund hiess diese Barackensiedlung 'Negerdörfli'. Die Gasfabrik diente der Herstellung von Leuchtgas und Teer. Aus dem Teer wurden die aromatischen Kohlenwasserstoffe als Grundbaustein der Farbstoffchemie gewonnen.

Arbeitersiedlung sog. Negerdörfli, Kleinhüningen

Bild aus dem Buch Heiner Köchlin

Rudolf Maeglin, Das neue Gaswerk im Bau, 1931, Öl auf Sperrholz, Sammlung Kunstkredit Basel-Stadt.

Schweizerische Bauzeitung, 1931

Mitte 1964 gründeten die Städte Basel, Bern, Burgdorf, Biel, Grenchen und Solothurn die Gasverbund Mittelland AG (GVM). Zusammen mit den ebenfalls angeschlossenen Orten Neuenburg, Langenthal, Olten, Zofingen sowie Lenzburg umfasste der
Gasverbund vorerst 12 Partnergemeinden, zu welchen später noch Wohlen und Thun hinzukamen.
1965 begannen die Bauarbeiten an der 164 km messenden, für einen Betriebsdruck von 64 bar geplanten Fernleitung, welche alle dem GVM angehörenden Ortschaften berührt.
Gerade rechtzeitig zur damals einsetzenden, enormen Steigerung der Nachfrage nahm ab 12. Dezember 1967 der Gasverbund Mittelland seine Energiezustellung auf. Das entgiftete, feinstgereinigte Ferngas mit einem Heizwert von 4.6 kWh/m3 wurde in Basel bereitgestellt und in der Kompressorenstation Arlesheim auf den erforderlichen Druck gebracht. Es stammte zu 47 % aus der Steinkohlenkokerei Kleinhüningen und zu 39 % aus einer Benzinspaltanlage. Die Fehlmenge von 14 % importierte man bereits damals aus dem Verbundnetz des süddeutschen Raumes.
Mit dem Lieferbeginn durch den GVM gab das städtische Gaswerk Aarau seinen Ofenbetrieb auf. Für alle Zeiten vorbei waren damit die oft unangenehmen Rauch- und Geruchsbelästigungen durch die Fabrik, welche während immerhin 110 Jahren ihren Teil zum Gemeinwohl der Stadt beigetragen hat.
Weil die Steinkohlenkokerei Kleinhüningen ihre Produktion in absehbarer Zeit einzustellen gedachte, wurde die definitive Einführung von Erdgas auf den Herbst 1972 angesetzt.

GENOSSENSCHAFTLICH UND VEREINSRECHTLICH ORGANISIERTE FUSSBALLPLÄTZE:

Sportplatz an der Neuhausstrasse SATUS 1924-1929 (Bau Gasfabrik Neuhausstrasse 65 -Eröffnungsspiele 19.7.1924 und 10.5.1925): Heimstätte SATUS-Vereine, SC Kleinhüningen (vorher Sportplatz Exerziermatte beim Pumpwerk Lange Erlen)

Gasfabrik, Stückfärberei, Ciba-Geigy, ARA, Autobahn, Güterbahnhof, Weil Quelle1982

Einwanderung Kleinhueningen QuelleOnlineStaatsArchivBS 1900 OralHistory Internet-Archiv 1931 Karten

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