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Streik der Fuhrleute des A.C.V.'s

Der Streik der Fuhrleute im Allgemeinen Consumverein beider Basel brach am 23. Oktober 1929 aus. Auslöser des Streiks war der Umstand, dass die bürgerliche Mehrheit in der Verwaltung keinen Tarifvertrag mit der Gewerkschaft V.H.T.L abschliessen wollte. Mehr zu diesem Konflikt zwischen Gewerkschaften, Genossenschaftsbewegung und den involvierten politischen Parteien können Sie hier lesen.

Der ACV Streik als Fasnachtssujet 1930

Aus Geschichte BL

Migros und ACV am Pranger

Als neuerlicher Angriff des Sozialismus auf das Gewerbe wurde in den 1930er-Jahren das Aufkommen der Migros begriffen. Schon Jahre früher hatte sich das Gewerbe gegen den Allgemeinen Konsumverein ACV zur Wehr gesetzt. Zusammenschlüsse auf dieser Ebene, genossenschaftliche Organisation der Produktions- und Absatzkanäle wurden zum Todesstoss des freien Gewerbes erklärt: «In Liestal sind so ziemlich alle Detailgeschäfte – und die Stadt besteht zumeist nur aus Detailgeschäften in allerlei Artikeln, aus grösseren und kleineren ‹Läden› und ‹Lädelein›, geführt auch von einsamen Frauenspersonen – auf das Aussterbeetat gesetzt. Günstigst gelegene Ladenlokale stehen monatelang, sogar ein Jahr lang, leer. Wer wagt es, dieselben zu mieten oder feilstehende Häuser zu kaufen? Nachdem der Konsumverein Liestal, der würdige Sohn des ACV Basel und die spezielle Schöpfung des Herrn Nationalrat Gschwind und des Herrn Heinis, Strafanstaltsdirektor, diese ‹Läden› und ‹Lädelein› ausgeschaltet, kalt gestellt, halb und ganz ruiniert hat, soll nun im Bestreben, die Stadt dem Erdboden gleich zu machen, fortgefahren werden».(1) Der Migros erging es nicht anders. Mittels Flugblattaktionen, woran sich selbst der Gemeinderat beteiligte, sollten die Einwohnerinnen und Einwohner Gelterkindens dazu angehalten werden, die ortsansässigen Geschäfte zu berücksichtigen. Die Migros wurde noch bis in die 1960er-Jahre angeschwärzt, ihre Produkte wurden als minderwertig verunglimpft. Manch eine Familie weigerte sich, einen Fuss in die Migros zu setzen.

(1) Lotte Rosenfeld: Stephan Gschwind, ein Genossenschaftspionier, Basel 1968

1929 Streik Genossenschaft Gewerkschaft

Rot-Sport


Der am 1. Juli 1907 gegrĂĽndete ASC Sparta-Helvetik ist ein Fussballverein in Basel, der zurzeit in der 4. Liga des FVNWS spielt.

Der ASC Sparta-Helvetik trägt zur Zeit seine Heimspiele im Teil Kleinbasel auf dem Sportplatz Landauer aus. Die Vereinsfarben sind Orange/Schwarz

Geschichte / GrĂĽndung

Es war kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs! Im Mai des Jahres 1914 taten sich sportbegeisterte Jünglinge aus dem unteren Kleinbasel zusammen, um Fussball zu spielen. Damals begann der Wald der Langen Erlen bereits hinter der Maulbeerstrasse und die ersten Spiele, unter dem Namen AUGUSTINA, fanden auf dem sogenannten Hochbergermätteli statt. 1919, als Folge der grossen sozialen Erschütterungen in der ganzen Welt, nach der Oktober-Revolution in Russland und dem Generalstreik in der Schweiz, erstarkte das soziale Bewusstsein in der Bevölkerung und der Arbeiter Turn und Sportverband, kurz SATUS genannt, ging hervor. Der Fussballclub AUGUSTINA schloss sich diesem Verband an, allerdings unter dem abgeänderten Vereinsnamen Arbeiter Sport Club (ASC). Unter diesem Namen wurde im Jahre 1920 auch die erste Fussball-Meisterschaft im SATUS gestartet. Bereits in der Saison 1921/22 holte sich der "ASC" den Meistertitel.

Im Jahre 1929 wurde der Sport Club Horburg aus dem SATUS ausgeschlossen, weil er gegen eine russische Fussballmannschaft ein Spiel austrug. Folglich, aus Solidarität zum ausgeschlossenen Club Horburg, traten in der ganzen Schweiz zahlreiche Vereine aus dem SATUS aus und gründeten einen neuen Verband, den ROT-Sport. Dieser Verband existierte bis zum Jahre 1936. Da sich zu diesem Zeitpunkt die wirtschaftliche und politische Lage in ganz Europa wesentlich veränderte, wurde unter den Arbeiter Sportvereinen wieder der Zusammenschluss gesucht. Im Jahre 1936 löste sich der ROT-Sport wieder auf und die teilnehmenden Vereine traten erneut dem SATUS bei.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Verkehr mit den befreundeten Vereinen schon früh wieder aufgenommen. 1946 folgte das erste Spiel gegen Vicvord in Belgien. Ein Jahr später, 1947, stand die bisher grösste und bedeutendste Reise des ASC, nach Polen, an. In den 14 Tagen in Polen wurden Spiele gegen die damals be-kannten Vereine von Warschau, Lodze und Zabreze ausgetragen. In dem fast isolierten Polen stiessen die Spiele auf grosses Interesse. In den Hauptstadien dieser Städte wurde vor sehr grossen Zuschauermassen gespielt. Die Tradition der Reisen wird bis heute fortgeführt. Turniere und Spiele in Paris, Antwerpen und Österreich zeugen davon. Anfangs der Siebziger Jahre veränderte sich das Vereinsleben. Die ersten Spielerfrauen und Freundinnen nahmen an den Reisen teil.

Satus (ASC)

Die Meisterschaft im SATUS wurde anfangs in vier Regionen ausgetragen. Der ASC gewann dabei in den Jahren 1947 und 1967 den SATUS-Cup. Im Jahre 1948 beschloss man eine SATUS-Landesliga durchzuführen, eine Meisterschaft, ähnlich wie die der heutigen National-Liga A (Super-League) des SFV. Der ASC Basel war von Anfang an dabei. Er musste sich jedoch nach einigen Jahren, infolge finanzieller Schwierigkeiten, aus dieser Landesliga zurückziehen. Ähnlich erging es der Landesliga; 1957 wurde diese aus finanziell untragbaren Gründen wieder aufgelöst. Es wurde nur wieder eine regionale Meisterschaft durchgeführt, in welcher sich der ASC als sehr erfolgreich erwies. 1960, als sich die wirtschaftliche Lage der Arbeitnehmerschaften wesentlich verbessert hatte, sahen Vereine und deren Sportler die Trennungen in verschiedene Verbände und Meisterschaften in dieser Region nicht mehr ein.

Zahlreiche Vereine suchten, den Spielbetrieb mit den bürgerlichen Verbänden aufzunehmen. Auch die Fussballvereine des SATUS (Region NORD) schlossen sich diesem Wunsch an. 1966 wurde der gemeinsame Spielverkehr mit dem SFV vereinbart und aufgenommen. Die SATUS-Vereine blieben weiterhin Mitglieder des SATUS. Auch eine regionale SATUS-Meisterschaft wurde und wird weitergeführt, allerdings nur im Cup-System. Die auserkorenen Sieger der verschiedenen Regionen spielen um die SATUS-Schweizermeisterschaft. Das Endspiel um diese Meisterschaft konnte der ASC noch einige Male erreichen, leider nie mehr als Sieger beenden. In der vom SFV durchgeführten Meisterschaft erkämpfte sich der ASC, nach der ersten Teilnahme in der 4. Liga, sogleich den Aufstieg in die 3. Liga. In dieser Liga hielt er sich sieben Jahre lang, bevor es wieder abwärts in die 4. Liga und in der Saison 1988/89, nach grossen personellen Schwierigkeiten, in die 5. Liga ging.

Sportliches

Im ASC wurde nicht nur Fussball gespielt. Noch zu Zeiten als reiner SATUS-Verein, beteiligte er sich auch in anderen Sportarten, so etwa im Handball, Korbball, an Waldläufen und in der Leichtathletik. 1935 gewann der ASC die Schweden-Stafette an den Schweizer Leichtathletikmeisterschaften des ROT-Sport. Auch an einer jahrelang im Rialto-Hallenbad durchgeführten Schwimmstafette für den Breitensport, vergleichbar mit den heutigen Volksläufen, stellte sich für den ASC Basel ein grosser Erfolg ein. Dreimal hintereinander gewann der ASC Basel diese bekannte Stafette und durfte so den Wanderpokal definitiv für den Verein übernehmen. International trat der Name des ASC nicht minder oft in Erscheinung. So reisten schon die Gründer zu zahlreichen Freundschaftsspielen ins Ausland, z.B. nach Hamburg, Kiel, Mülheim, Breisach, Nürnberg, Eschwege und das grosse Arbeiter Turn und Sportfest, 1922, in Paris, Arles und Nîmes.

Die Aktivmannschaft des ASC Sparta-Helvetik hat in der Saison 2013/2014 von allen Viertligisten der Region Nordwestschweiz am wenigsten Strafpunkte geholt. Mit anderen Worten: Es war das fairste Team der Liga. An der Delegiertenversammlung des Fussballverbands Nordwestschweiz (FVNWS) durfte der ASC Sparta-Helvetik die Auszeichnung aus den Händen von Breel Embolo, Nachwuchsspieler des FC Basel und Lernender auf der Geschäftsstelle des FVNWS, in Empfang nehmen

Sportplatz Landauer

Das Spiel- und Traingsfeld befindet sich an der Landauerstrasse 42 in Basel

Weblinks

http://sparta-basel.jimdo.com/
https://www.facebook.com/pages/ASC-Sparta-Helvetik/211650355583972?sk=timeline

Aus Wikipedia

Siehe auch Satus.

Sport Internet-Archiv

Gespaltene Linke

Innerhalb des linken Lagers war man sich indessen alles andere als einig, was Heiner Koechlin als Kind auch zu spüren bekam. "Am 1. Mai war in unserer Strasse fast jedes Haus mit einer roten Fahne geschmückt. Auch wir hängten an unserem bürgerlichen Haus eine solche heraus."

Die Fahne vor dem Koechlin'schen Arzthaus war eine Fahne der Sozialdemokratischen Partei und trug die Buchstaben SP. Der Weg zum Treffpunkt auf dem Sportplatz in Kleinhüningen führte an diesem Haus vorbei und die kommunistischen Jungpioniere, Frauen und Männer der sogenannten Arbeiterwehr blieben vor dem Haus stehen und skandierten in Sprechchören: "Nieder mit den Sozialfaschisten!" Zwischen dem linken und rechten Parteiflügel der SP war es nach dem Ersten Weltkrieg immer wieder zu Spannungen gekommen.

Zur Spaltung führte 1920 schliesslich die Frage nach dem Beitritt zur Kommunistischen Internationalen. Der linke Flügel wurde auf nationaler Ebene überstimmt, der Beitritt wurde abgelehnt. Die im schweizerischen Vergleich links ausgerichtete SP Basel hatte für den Beitritt zur Internationalen votiert. Nach der Gründung der Kommunistischen Partei (KP) verlor sie einen Grossteil ihrer Mitglieder. Innerhalb weniger Jahre erreichte die neu gegründete KP rund 20 Prozent der Wählerstimmen, grösstenteils auf Kosten der Sozialdemokratie.

Zwar trat die KP in der Regel etwas radikaler auf in ihren Forderungen, aufgrund der Konkurrenzsituation fuhr die Basler SP auf der kantonalen parlamentarischen Ebene zunächst jedoch ebenfalls einen dezidierten Linkskurs. Gegen Ende der 1920er-Jahre allerdings bewegte sich die SP vor allem auf nationaler Ebene in Richtung Sozialpartnerschaften. Sie passte sich an bürgerliche Mehrheitsverhältnisse an, während die zunehmend von der Sowjetunion aus zentralistisch organisierte KP sich kompromissloser für die Rechte der Arbeitnehmer einsetzte. 1927 wurde in den eidgenössischen Räten ein neues Besoldungsgesetz verabschiedet, welches die Vereinsfreiheit beschränkte und auch ein Streikverbot enthielt.

Während die SP dem Gesetz zustimmte, ergriffen die Kommunisten das Referendum. Die Differenzen zwischen KP und SP führten in Basel schliesslich sogar zur Spaltung der Gewerkschaften. Am 1. Mai 1928 gab es im Zuge dieser Richtungskämpfe zwei getrennte Kundgebungen: Das alte Gewerkschaftskartell führte die Kundgebung mit Demonstrationszug durch das Kleinbasel zum Marktplatz, das sozialdemokratisch dominierte neue Kartell rief seine Anhängerschaft auf den Münsterplatz.

Aus dem Album von Esther Walter-Koechlin:
Vermutlich marschierte hier Mathilde von Orelli am 1.-Mai Umzug als Mitglied der sozialdemokratischen Frauen mit.

Der Ausruf "Nieder mit den Sozialfaschisten" vor dem Haus der Koechlins war Ausdruck dieses Konflikts. Hinter dem Begriff Sozialfaschismus stand eine von Stalin proklamierte These, der zufolge die Sozialdemokratie als linker Flügel des Faschismus ebenso bekämpft werden sollte, wie bürgerlich orientierte Organisationen. Die Sozialdemokratie galt als Verbündete der Bourgeoisie und gerade aufgrund ihrer nur vermeintlichen Nähe zum Kommunismus schien sie noch gefährlicher.

"Imperialistische Politik im Namen des Internationalismus, kapitalistische Politik im Namen des Sozialismus, Abbau der demokratischen Rechte der Werktätigen im Namen der Demokratie, Abbau der Reformen im Namen des Reformismus, Arbeitermörderpartei im Namen der Arbeiterpolitik [ ... ]. Die Ziele der Faschisten und Sozialfaschisten sind dieselben, der Unterschied besteht in den Losungen und teilweise auch in den Methoden."

Die Konfrontation zwischen den beiden linken Lagern war Ende der 1920er-Jahre und zu Beginn der 1930er-Jahre auf ihrem Höhepunkt. Als Kind einer sozialdemokratischen Familie fand sich Heiner Koechlin innerhalb der kommunistisch geprägten Nachbarschaft als Aussenseiter wieder: "Im innersten Winkel meines Herzens [wäre ich] gern auf der anderen Seite dieser Barrikade gestanden."

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